Weihnachten, ohne die Weihnachtslichter zu fotografieren, das geht irgendwie gar nicht. Man zieht mir der Kamera los, will nicht immer ein Stativ mitnehmen, weil es in der Stadt vielleicht viel zu viele Menschen unterwegs sind, man fotografiert fleißig und schaut vielleicht nicht ganz genau, was darauf geworden ist und zu Hause sieht man dann Folgendes: Ein Teil des Schriftzugs fehlt.

Was ist passiert? Man hatte eine zu kurze Belichtungszeit gewählt, um die Dekoration aus LED zu fotografieren. Eigentlich wollen wir immer recht kurze Belichtungszeiten, damit die Bilder nicht verwackelt werden. In diesem Fall führt es jedoch dazu, dass nicht die ganze Weihnachtsdekoration belichtet ist.
Es liegt daran, in dieser Weihnachtsdekoration Wechselstrom-LEDs verbaut wurden. Wechselstrom hat in Deutschland 50 Hz. Das heißt, eine LED oder Lampe flackert 50 Mal pro Sekunde, was das menschliche Auge in den allermeisten Fällen nicht wahrnimmt. Diese LEDs flackern nicht nur, sie brauchen auch eine gewisse Zeit, um richtig hell zu werden. Belichten wir ein Bild mit einer Zeit, die kürzer als 1⁄50 Sek. ist, kann man gut erkennen, dass nicht alle Lämpchen mit Strom versorgt sind. Manchmal hat man Glück und drückt auf den Auslöser im richtigen Moment, sodass alle LED mit Strom versorgt sind. Das ist jedoch eher Zufall.

Was tun also, damit die Weihnachtsdekoration komplett leuchtet? Man muss eine Belichtungszeit wählen, die länger als 1⁄50 Sekunde ist. Hat man ein Objektiv bzw. Kamera ohne Bildstabilisator wird es je nach Brennweite recht schwierig sein, ein nicht verwackeltes Bild zu bekommen. Für solche Situationen ist Stativ die sicherste Lösung, um ein schönes Bild zu haben. Je länger die eingesetzte Brennweite ist, umso schwieriger wird es sein, ohne Stativ ein scharfes Bild aufzunehmen.
In Ländern, in denen die Stromversorgung mit 60 Hz arbeitet, ist die kürzeste Belichtungszeit 1⁄60 Sekunde – damit ist Fotografieren aus der Hand etwas einfacher.
Eine gute Lösung wäre es, wenn es Weihnachtsdekoration nur mit Gleichstrom-LEDs geben würden. Die flackern nicht, leuchten immer mit gleicher Helligkeit. In diesem Fall hat man keine Probleme mit langen Belichtungszeiten und kann auch auf Stativ verzichten.


Bemerkung am Rande: Meine Bilder sind nicht 100% scharf, weil ich mit einem manuellen Objektiv fotografiert habe. Dazu war es in der Stadt sehr voll und ich hatte nicht die Möglichkeit, die Fotos in Ruhe zu machen.
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