Es ist das letzte Bild des Monats im Jahr 2022. Auch dieses Bild (wie fast alles Bilder des Monats in diesem Jahr) hat etwas mit Wasser zu tun. Der Dezember überrascht mich mit ein paar Tagen Winter. Das hat man in Koblenz nicht besonders oft. An manchen Stellen wird es glatt oder es gibt Matschepampe. Aber ein schöner Winter mit Schnee und Sonne ist eher eine Ausnahmeerscheinung. Dieses Wetter musste also genutzt werden und mich zig an es den wenigen Wintertagen tatsächlich nach draußen. Sprich: es gab Wasser in anderen Formen als flüssig.
Wer mich kennt, wird sich wundern, dass ich bei Wintertemperaturen tatsächlich freiwillig draußen war. Winter und ich haben eine etwas gestörte Beziehung. Ich kenne aus meiner Kindheit in Polen Winter mit viel Schnee, knackigen Temperaturen und das Ganze dauerte deutlich länger als nur 4 Tage. Das war manchmal auch schön. Aber grundsätzlich ist Winter nicht meine Jahreszeit. Ich friere permanent. Mein Spruch lautet: “Unter 25 Grad ist Winter”. Gleichzeitig gab es draußen diese wunderschöne Aussicht und die seltenen Farben.
Ich habe mich dick eingepackt mit Schal, Mütze, dicken Handschuhen und selbstgestrickten Socken (sie halten tatsächlich warm!!!) und musste nur den kleinen Hügel in der Nähe besteigen, um einen sonnigen Winternachmittag bzw. sogar zwei zu erleben. Während es hier im Dorf noch ziemlich neblig war, reichten die wenigen Höhenmeter, um eine klare Sicht zu haben. Das war toll!
Weniger toll war es, dass es an meinen Fototagen zwischen ‑10 und ‑15°C gab und ohne die Handschuhe war an die Bedienung der Kamera nicht zu denken. Hier ein kleiner Wink an die Hersteller: die Bedienknöpfe sollten bitte größer werden. Während die Bedienräder noch kein Problem waren, waren manche Einstellungen, die es leider nur im Menü gab, eine etwas größere Herausforderung. Ohne Handschuhe war es mir dann doch zu kalt. Meiner Kamera war es auch ungewöhnlich kalt. Meistens liegen die Betriebstemperaturen zwischen 0 und +40 °C. Bei mir war es deutlich kälter und Nikon gibt es ein paar Hinweise, die man beim Fotografieren in der Kälte beachten sollte: https://www.nikonimgsupport.com/eu/BV_article?articleNo=000006256&configured=1&lang=de .
Interessant war es, dass die Kälte den guten alten Akkus gar nicht anzumerken war. Die Mechanik hatte ein paar Schwierigkeiten mehr. Nicht beim Fotografieren selbst. Aber dazwischen war es schon zu merken, dass die Schmierstoffe ziemlich fest sind. Das heiss also, zu Hause sehr vorsichtig sein und die Kamera erst wieder auftauen und trocken lassen. Und natürlich die Bilder direkt sichern.
Das Frieren hat sich auf jeden Fall gelohnt! Es sind viele und dazu wunderschöne Fotos entstanden und somit war die Auswahl des Fotos des Monats überaus schwierig. Hier und da gab es magisches Licht – so etwas hatte ich so deutlich noch nie fotografieren können. Das Foto des Monats ist dieses Bild geworden, weil es eine Mischung aus dem blauen Himmel in Kombination mit Schnee/Raureif und fast goldenen Blättern zeigt. An den Stellen, an denen die Sonne den Baum angestrahlt hat, kam diese wunderbar warme Farbe zum Vorschein. Ein fast goldener Baum in einer winterlichen Umgebung. Ich mag diese freundliche Wirkung des Fotos. Und wenn ich ehrlich bin, ist diese Ecke ohne Schnee ziemlich unspektakulär. Ein paar Tage des Winters haben eine ganz neue Landschaft gezaubert und diese wurde zum Bild des Monats.
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